… zumindest dann, wenn man jung war, nix hatte und das Geld hätte brauchen können.
Genau datieren lassen sich die beiden Aufnahmen nicht mehr, die Uhr zeigte mutmaßlich Mitte der 80er an. Welches Equipment wir damals tatsächlich benutzt haben, muss ich zum Teil raten: Fast sicher bin ich, dass ich einen Korg Poly800 (digital gesteuerte analoge Oszillatoren, analoges Filter, digitale Hüllkurven und LFOs) und ein Yamaha FB-01 (8-fach multitimbraler 4-Operator-FM-Synth) gespielt habe, die Rhythmusmaschine war mit einiger Wahrscheinlichkeit eine Yamaha RX-15. Der Kollege Gitarrist hatte zumindest später mal eine knallgelbe Original-Fender Strat, ob auch schon bei dieser Aufnahme, entzieht sich meiner Erinnerung. Mit im Gepäck hatten wir auch noch ein Gitarren-Multieffektgerät (keine Ahnung, welches) – die Delays haben uns ohrenscheinlich gefallen ;-). In Ermangelung von Harddisk-Rekordern oder Sequencern (heute: DAWs) landete alles auf einem damals typischen Mehrspur-Kassettenrekorder, möglicherweise einem Tascam Porta One.
Soviel zur Technik – und musikalisch?
Tja. Ich glaube nicht, dass wir diese beiden Songs im klassischen Sinne „komponiert“ haben. Es ist zu vermuten, dass es an diesem Nachmittag eher wie folgt abgelaufen ist: „Ich baue mal ein Drum-Pattern.“ – „Ok, ich spiele einen Synth-Bass dazu. Und ein paar Flächen. Und Brass-Sounds. Und Sequencer-Lines wären auch nicht schlecht.“ – „Jetzt bin ich aber wieder dran, Moment, zuerst eine Rhythmus-Gitarre, dann ein Solo.“ – „Ah, ein Synth-Solo muss auch noch … und vielleicht Kirchenglocken? Und Meeresrauschen? Ach, komm, beides!“.
Ich weiß nicht, wie viele Overdubs wir schließlich aufgenommen haben, aber „Vierspur-Rekorder“ war etwas für Weicheier. Wir haben das Teil jedenfalls ausgereizt – gut zu hören am Rauschpegel und den Knacksern der finalen Versionen.
Aus analog wird wieder digital!
Geschätzte 20 Jahre später habe ich die – noch mindestens einmal umkopierte Vierspur-Aufnahme – mit einem geliehenen Tapedeck (ein eigenes hatte ich da schon nicht mehr) digitalisiert. Und in diesem Zustand blieb die MP3-Datei dann nochmal für einige Jahre, da durchgreifende Lösungen zum Entrauschen und -knacksen schlicht nicht zur Verfügung standen. Erst izotopes RX6 war in der Lage, die Songs – zumindest soundtechnisch – zu retten.
Und so klangen „unsere“ 80er (… wir waren übrigens auch zu arm, um uns richtige Songtitel zuzulegen):
„Instrumental 1“
„Instrumental 2“